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Gespräch

28. September 2016 - 19:00 Uhr

Verehrt, verfolgt, vergessen: Sabine Kalter

KörberForumKehrwieder 12, 20457 Hamburg

Die Mezzosopranistin Sabine Kalter (1889-1957) musste im Januar 1935 nach fast 20 Jahren Ensemblezugehörigkeit die Hamburgische Staatsoper verlassen. Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurde sie von den Nationalsozialisten ins Exil gejagt. Bis dahin war die aus Galizien stammende Künstlerin der gefeierte Star des Hamburger Opernlebens. Nicht nur, dass das Publikum sie liebte und verehrte, sondern auch die Kritik bedachte sie mit begeistertem Lob für ihre herrliche Stimme und ihre hervorragende Technik. Vor allem in Verdi-Partien und als Wagner-Interpretin feierte Sabine Kalter Triumphe, doch auch Werke zeitgenössischer Komponisten wie Erich Wolfgang Korngold, Igor Strawinsky und Paul Hindemith gehörten zu ihrem breit gefächerten Repertoire. Im englischen Exil konnte sie zunächst an ihren Erfolgen als international angesehene Opernsängerin anknüpfen, doch nach Beginn des 2. Weltkrieges betätigte sie sich überwiegend als Gesangs-Pädagogin und Konzertsängerin. Nach dem Krieg kehrte sie einige Male nach Hamburg zurück, doch das Bühnengebäude der Oper betrat sie nie wieder.

Der Abend, moderiert durch Susanne Wittek von der Initiative Literatur, zeichnet den Lebensweg von Sabine Kalter nach: mit Zeitungskritiken, gelesen von Stephan Benson, historischen Tonaufnahmen sowie im Gespräch mit Operndramaturgin Kerstin Schüssler-Bach und Ausstellungskurator Hannes Heer.

Anmeldung möglich ab 14. September 2016 unter www.koerber-stiftung.de/koerberforum

Sabine Kalter
(Foto: Archiv der Staatsoper Hamburg)