„Ich bin mit einer Frau verheiratet, die mit mir in einer seltenen Gemeinschaft des politischen Temperaments lebt, der ethischen Vorstellung, man müsste sich in dieser Welt engagieren, das Leben genüge nicht, um sich nur bereichern zu wollen und eine Position zu erwerben.“ Herbert Weichmann, 1971
wird am 23. Februar 1896 in Landsberg/Oberschlesien als Sohn einer jüdischen Arztfamilie geboren. Nach dem Abitur beginnt er 1914 ein Medizinstudium in Freiburg/Br. und zieht als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg. Ein Jahr nach Kriegsende setzt er sein Studium als Jurastudent fort, promoviert 1922 an der Universität Breslau und arbeitet als Korrespondent der Frankfurter Zeitung und der Vossischen Zeitung. 1927 wird er Chefredaktuer der Kattowitzer Zeitung und folgt 1928 einer Berufung in das Preußische Staatsministerium als persönlicher Referent des Ministerpräsidenten Otto Braun.
wird als Elsbeth Greisinger am 20. Juni 1900 in Brünn/Mähren als Tochter eines Sparkassendirektors geboren. Sie beginnt nach dem Ersten Weltkrieg 1918 ein Studium der Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt /Main, das sie in Kiel und Graz fortsetzt. Nach ihrer Promotion an der Universität Graz arbeitet sie als Statistikerin bei der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger.
Die Weichmanns heiraten im März 1928. Fünf Jahre später gehen sie 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ins Exil und kehren erst 1948 nach Deutschland zurück. Die Stationen führen über die Tschecheslowakei zunächst nach Paris. 1940 werden die Weichmanns in unterschiedlichen Lagern interniert, können aber aus Frankreich fliehen und reisen nach New York.
In New York arbeitet Herbert Weichmann nach einem Abendstudium als Wirtschaftprüfer. Seine Frau absolviert ein Studium der Statistik an der New York University und ist danach als Statistikerin bei diversen Firmen und in der Statistischen Abteilung des Museum of Modern Art tätig.
Max Brauer, nach seiner Rückkehr aus dem Exil in New York der erste frei gewählte Bürgermeister Hamburgs, konnte Herbert Weichmann 1948 ebenfalls zur Rückkehr bewegen. Seine Frau Elsbeth folgte ihm ein Jahr später. Zunächst als Präsident des Rechnungshofes in Hamburg tätig, wird Weichmann 1957 Finanzsenator und gehört von 1961 bis 1971 der Hamburgischen Bürgerschaft an. Elsbeth Weichmann ist von 1957 bis 1974 Mitglied der Bürgerschaft.
1965 übernimmt Herbert Weichmann das Amt des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, die er bis 1971 regiert. Im gleichen Jahr ernennen ihn Senat und Bürgerschaft zum Ehrenbürger.
Herbert Weichmann stirbt am 9. Oktober 1983, Elsbeth Weichmann am 10. Juli 1988.
Weitere Informationen zu Herbert und Elsbeth Weichmann siehe Wikipedia: Herbert Weichmann und Elsbeth Weichmann
Frank Weichman ist am 23. September 1930 in Liegnitz als Sohn von Bernard und Margot Aron, geborene Weichmann, zur Welt gekommen. Nach seiner Kindheit in Berlin und Amsterdam wurden seine Eltern als Juden Opfer des Holocaust. Frank überlebte, von Holländern versteckt, die NS-Diktatur. 1946 bis 1949 wuchs er bei seiner Tante und seinem Onkel, dem in New York lebenden Ehepaar Elsbeth und Herbert Weichmann auf.
Nachdem die Weichmanns nach Hamburg zurückgekehrt waren, adoptierten sie ihren Neffen. Doch mit Deutschland verband ihn nichts mehr, er sah seine Zukunft in den USA, studierte und promovierte im Fach Physik und machte als Frank Weichman Karriere als Universitätsprofessor für Kondensierte Materie in Kanada. Nach seiner Emeritierung Mitte der 1990er Jahre war er Gründungsmitglied der gemeinnützigen Gesellschaft iHuman Youth Society.
Seine Lebenserinnerungen veröffentlichte er 2011.
Frank Weichman verzichtete auf das ihm zustehende finanzielle Erbe in Deutschland und hat so die langjährige Arbeit der Stiftung möglich gemacht. 2011 ehrte ihn der Hamburger Senat mit einem Empfang im Rathaus.
Weitere Informationen zu Herbert und Elsbeth Weichmann siehe Wikipedia: