Veranstaltungen

Podiumsgespräch mit Françoise und Dominique Dupuy

6. Oktober 2010 - 19:00 Uhr

Jean Weidt – der „rote Tänzer“ der Weimarer Republik

KörberForumKehrwieder 12, 20457 Hamburg

Jean (Hans) Weidt (1904-1988) gehörte zu den Pionieren des Ausdruckstanzes und war einer der wichtigsten Protagonisten des politischen Theaters der Weimarer Republik. Zunächst trat er mit seiner Gruppe in Hamburg auf: in den Kammerspielen, im Curio-Haus und in der Staatsoper. Ab 1929 arbeitete er in Berlin, u. a. mit Erwin Piscator.

Weidt wurde nach der Machtergreifung der Nazis verhaftet. Doch noch 1933 gelang ihm die Flucht nach Frankreich. Mit seinen in Paris gegründeten Compagnien gehörte er zu den führenden Choreografen der modernen französischen Tanz-Szene. 1948 remigrierte er nach Ost-Berlin. Bis zu seinem Tod arbeitete er in der DDR als Choreograf.

Die beiden letzten französischen Schüler Jean Weidts, die Tänzer und Choreografen Françoise (85 J.) und Dominique Dupuy (80 J.), berichteten im Dialog mit Susanne Wittek über Leben und Wirken ihres Lehrers im Exil. Das Gespräch fand in französischer Sprache statt und wurde von Jörg Taszman ins Deutsche übertragen.

Im Rahmen der Veranstaltung war ein kurzer Film mit Jean Weidts berühmter Choreografie „Vieilles gens, vieux fers“ in rekonstruierter Fassung aus dem Jahr 2005 zu sehen.
Stephan Benson las eine kurze Passage aus Jean Weidts Autobiografie „Auf der großen Straße“.

Die Veranstaltung fand im Rahmen einer Kooperation zwischen der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung und der Körber-Stiftung und und mit freundlicher Unterstützung des Institut français de Hambourg statt.

Konzept, Umsetzung und Moderation:
Susanne Wittek (Agentur Initiative Literatur).

Mitschnitt der Veranstaltung:

 
Download als MP3 (34 MB)

Donnerstag, 14. Oktober 2010, 19 Uhr
Metropolis Kino, Steindamm 52/52, 20099 Hamburg:
„Jean Weidt. Tanzen für ein besseres Leben“
Petra Weisenburger stellte ihren Dokumentarfilm ein Jahr vor Jean Weidts Tod fertig. Sie dokumentiert darin Jean Weidts Anfänge als Tänzer in Hamburg und zeichnet seinen Lebensweg im französischen Exil und in der DDR nach. Der Film erhielt 1990 den Deutsch-französischen Journalistenpreis und den Dance Screen 90 als bester Dokumentarfilm. Die Filmemacherin ist im Metropolis Kino anwesend und steht nach der Filmvorführung für ein Publikumsgespräch zur Verfügung.