Tage des Exils 2017: Programm von Weichmann-Stiftung und Partnern geht in die zweite Runde

Mit der Machtübernahme des Nazi-Regimes 1933 begann die systematische Verfolgung der Juden in Deutschland. Tausende Verfolgte flohen ins Ausland – vor allem nach Frankreich. Im Land der Revolution und der Erklärung der Menschenrechte erhofften sie sich Schutz und Sicherheit. Doch mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1940 begann für sie auch dort ein Überlebenskampf. Die Dokumentation »Stille Retter« (ARTE/NDR 2017) erzählt von den Umständen der Rettung zehntausender Juden dank des zivilen Widerstands in der Bevölkerung – ein bislang wenig bekanntes Kapitel deutsch-französischer Vergangenheit.

Am 19. Januar wurde der Film im KörberForum im Rahmen einer Filmpreview erstmals gezeigt. Unter anderem wird das Dorf Dorf Dieulefit portraitiert, dessen Einwohner sich dazu entschieden – trotz der großen Gefahr – gemeinschaftlich Menschen zu retten und zu verstecken. Zeitzeugen wie der Schriftsteller Georges-Arthur Goldschmidt, der ehemalige französische Justizminister Robert Badinter und der Publizist Alfred Grosser erzählen in der Dokumentation von der Angst und Verzweiflung, die sie im Kindesalter spürten, aber auch von Mut und Nächstenliebe, die ihnen begegnete. Im Gespräch mit den Filmautoren Christian Frey und Susanne Wittek zeigten sie sich beeindruckt von der selbstlosen Menschlichkeit, die die Menschen in Frankreich dazu anspornte, jüdische Flüchtlinge vor dem Tod zu bewahren.

Die Produktion der arte Dokumentation wurde von der Weichmann-Stiftung gefördert. Der Film ist noch bis zum 22. Februar in der arte Mediathek abrufbar.

Carola Veit, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung
(Foto: Körber-Stiftung/arte)
Lutz Marmor, Intendant des Norddeutschen Rundfunks
(Foto: Körber-Stiftung/arte)
Die Filmautoren Susanne Wittek und Christian Frey (v.l.) im Gespräch mit Sven Tetzlaff
(Foto: Körber-Stiftung/arte)