Hamburg hat eine lange Tradition von Ein- und Auswanderung. Seit den großen Flüchtlingsströmen nach Deutschland 2015/2016 sind die Herausforderungen für die Aufnahmegesellschaft und die Geflüchteten gleichwohl größer geworden. Die »Tage des Exils« wollen mit »60 Veranstaltungen zum Leben diesseits und jenseits der Heimat« vom 12. Juni bis 2. Juli 2017 Gelegenheiten zur Information, Begegnung und zum Austausch zwischen Geflüchteten und Hamburgern schaffen.
Die Gemeinschaftsinitiative »Tage des Exils« wurde initiiert von der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung. Sie wird ausgerichtet in Kooperation mit der Körber-Stiftung, der Landeszentrale für politische Bildung, der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur. 58 weitere Partner, Förderer und Veranstalter haben sich der Initiative »Tage des Exils« angeschlossen. »Wir wollen in Hamburg die aktuellen Herausforderungen für Menschen im Exil beleuchten und zugleich an die Exil-Erfahrungen während des Nationalsozialismus erinnern«, so Sven Tetzlaff, Bereichsleiter der Körber-Stiftung und Geschäftsführer der Weichmann-Stiftung.
Am 12. Juni wird Schirmherrin Nadia Murad die Tage des Exils im KörberForum eröffnen. Mit 21 Jahren wurde sie im Irak vom IS verschleppt. Der jungen Jesidin gelang die Flucht, über Hilfsprogramme kam sie nach Deutschland. Nun kämpft sie als UNODC-Sonderbotschafterin gegen die Verfolgung und Gewalt, die in ihrem Heimatland noch immer grausame Realität ist. Im Gespräch mit Birgit Langhammer vom Norddeutschen Rundfunk wird sie über ihre Flucht, ihre Ankunft in Deutschland und ihre politische Mission sprechen.
Des Weiteren bietet das Programm der »Tage des Exils« Gelegenheit, historische wie gegenwärtige Dimensionen von Flucht und Exil in Ausstellungen, Lesungen, Filmen, Podiumsdiskussionen, Stadtrundgängen und Theateraufführungen zu reflektieren. Erstmals wird am 14. Juni zur Hamburger Rede zum Exil (Link zur VA) im KörberForum eingeladen. Ilija Trojanow, der selbst 1971 mit seiner Familie aus Bulgarien nach Deutschland gekommen ist, spricht über die Fortwirkung der Flucht im Leben der Ankommenden.
Das vielfältige Programm bietet Formate für alle Altersgruppen und richtet sich auch an Menschen, die selbst Erfahrungen mit Flucht und Vertreibung gemacht haben. Das ausführliche Programm finden Sie auf den Seiten der Tage des Exils (www.tagedesexils.de).

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